Nicht jede Praxis ist gleich – und nicht jede Immobilie passt zu jedem medizinischen Fachgebiet. In Nürnberg, Fürth und Erlangen stehen Ärztinnen und Ärzte vor der Herausforderung, Praxisräume zu finden, die genau den individuellen Anforderungen ihres Fachs gerecht werden. Denn während Psychotherapeuten meist mit wenigen ruhigen, atmosphärisch angenehmen Räumen auskommen, brauchen Radiologen aufwändige Technikräume mit speziellen baulichen Voraussetzungen. Zahnärzte wiederum sind auf hochfunktionale Hygiene- und Technikbereiche angewiesen, die den täglichen Praxisbetrieb reibungslos ermöglichen.

Radiologen – hohe bauliche, technische und rechtliche Anforderungen

Radiologische Praxen stellen besonders hohe Anforderungen an die Immobilie. Die Geräte wie MRT oder CT sind schwer, benötigen viel Platz und eine spezielle Stromversorgung. Darüber hinaus müssen strenge Strahlenschutzauflagen erfüllt werden, was spezielle Wände und Abschirmungen erfordert. Auch die Raumklimatisierung spielt eine große Rolle, denn die Geräte erzeugen viel Wärme und brauchen konstante Bedingungen. Im Hinblick auf den Standort sind daher häufig Neubauten oder ehemalige Klinikflächen ideal, etwa in der Nähe der Uniklinik Erlangen oder des Klinikums Nürnberg Nord. Für Radiologen ist es wichtig, dass Mietverträge oder Kaufverträge ausreichend Flexibilität bieten, um technische Anpassungen vorzunehmen und lange Laufzeiten sicherzustellen.

Zahnärzte – hohe Anforderungen an Hygiene, Technik und Logistik

Zahnärztliche Praxen sind aus immobilientechnischer Sicht besonders komplex. In fast jedem Behandlungsraum müssen Wasseranschlüsse vorhanden sein, ebenso Sterilisationsbereiche, die höchsten Hygienestandards entsprechen. Zudem sind Röntgengeräte mit Strahlenschutzauflagen zu berücksichtigen. Die Praxis benötigt Räume für Absaugtechnik, Kompressoren und weitere technische Installationen. Häufig stoßen Altbauten in der Fürther Innenstadt oder in Nürnbergs historischen Stadtteilen an ihre Grenzen, wenn es um die Leitungsinfrastruktur und technische Ertüchtigung geht. Daher lohnt sich bei Neubauten eine enge Zusammenarbeit mit Spezialplanern für Zahnarztpraxen. Zudem profitieren Zahnärzte von Standorten mit hoher Fußgängerfrequenz, etwa in lebendigen Stadtteilzentren, weil dort oft mehr Laufkundschaft zu erreichen ist.

Psychotherapeuten – andere Prioritäten bei Lage und Raumgestaltung

Psychotherapeutische Praxen haben vergleichsweise geringe bauliche Anforderungen. Hier steht die Atmosphäre im Mittelpunkt: ruhige Lagen, ungestörte Umgebung und eine angenehme Raumgestaltung sind entscheidend für den Behandlungserfolg. Die Räume müssen gut schallisoliert sein, damit Gespräche vertraulich bleiben. Barrierefreiheit und ein stufenloser Zugang sind ebenfalls wichtige Faktoren, da oft auch ältere oder körperlich eingeschränkte Patienten behandelt werden. Psychotherapeuten finden häufig passende Praxisräume in ruhigen Nebenstraßen oder in Wohngebieten, etwa in Erlangen-Sebaldusstraße oder Nürnberg-Mögeldorf. Die Nutzung als Praxis muss dabei klar vertraglich geregelt sein, denn manche Vermieter lehnen psychotherapeutische Praxen wegen der gewerblichen Nutzung ab.

Fazit

Die fachliche Ausrichtung bestimmt maßgeblich, welche immobilientechnischen Anforderungen eine Praxis erfüllen muss. Radiologen benötigen technisch hochgerüstete Räume mit besonderen baulichen Voraussetzungen, Zahnärzte sind auf eine durchdachte Infrastruktur für Hygiene und Technik angewiesen, und Psychotherapeuten legen ihren Fokus auf Ruhe, Privatsphäre und eine angenehme Atmosphäre. Ärztinnen und Ärzte sollten daher ihre Praxissuche genau an ihrem Fachgebiet ausrichten und sich frühzeitig darüber informieren, welche räumlichen und technischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Nur so lassen sich langfristig erfolgreiche und funktionale Praxisstandorte in Nürnberg, Fürth und Erlangen realisieren.