Der § 95 des Sozialgesetzbuches V (SGB V) regelt die ambulante vertragsärztliche Versorgung in Deutschland und hat mit seinen jüngsten Strukturveränderungen erhebliche Auswirkungen auf die Praxislandschaft – und damit auch auf Praxisimmobilien. Besonders in der Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen, wo sich viele Praxen in dicht besiedelten, medizinisch gut versorgten Gebieten befinden, ist die rechtliche und wirtschaftliche Situation in Bewegung.

In diesem Beitrag beleuchten wir, was die Strukturveränderungen durch § 95 SGB V konkret bedeuten und welche Konsequenzen sich daraus für Immobilieneigentümer und Ärzte in der Region ergeben.

1. Was regelt § 95 SGB V?

Der § 95 SGB V definiert die vertragsärztliche Versorgung und legt fest, wie Ärzte mit der Kassenärztlichen Vereinigung zusammenarbeiten. Neuere gesetzliche Änderungen zielen darauf ab, die ambulante Versorgung flexibler, effizienter und patientenorientierter zu gestalten.

Dabei stehen vor allem die Förderung von Gruppenpraxen, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und interdisziplinären Kooperationen im Vordergrund.

2. Auswirkungen auf die Praxisstruktur in Nürnberg, Fürth und Erlangen

Die gesetzlichen Neuerungen begünstigen größere, vernetzte Praxisformen. Dies führt zu:

• Zunahme von BAGs und MVZ: Immer mehr Ärzte schließen sich zusammen, um Ressourcen zu bündeln und Versorgungslücken zu schließen.

• Veränderungen in der Flächennutzung: Größere, multifunktionale Praxisräume sind gefragt, die flexible Nutzung und technische Ausstattung ermöglichen.

• Verschiebung der Nachfrage: Einzelpraxen stehen zunehmend unter Druck, geeignete Immobilien werden größer und komplexer.

Diese Trends beeinflussen den Immobilienmarkt und die Anforderungen an Praxisräume in der Region nachhaltig.

3. Konsequenzen für Immobilieneigentümer

Eigentümer von Praxisimmobilien in Nürnberg, Fürth und Erlangen sollten folgende Entwicklungen beachten:

• Anpassung der Immobilienangebote: Die Nachfrage richtet sich verstärkt auf größere, technisch anspruchsvoll ausgestattete Flächen.

• Vertragliche Flexibilität: Mietverträge müssen die Nutzung durch MVZ oder BAGs zulassen und mögliche Nachbesetzungen regeln.

• Investitionen in Infrastruktur: Brandschutz, Barrierefreiheit, technische Ausstattungen und IT-Infrastruktur werden wichtiger.

• Wertentwicklung: Immobilien, die diesen Anforderungen gerecht werden, gewinnen an Wert und Attraktivität.

4. Herausforderungen für Ärzte und Praxisgründer

Die neue Struktur bedeutet für Ärzte:

• Höhere Anforderungen an Praxisräume und Investitionskosten.

• Komplexere Vertragsverhältnisse, insbesondere bei Gemeinschaftspraxen.

• Notwendigkeit zur flexiblen und zukunftsfähigen Raumgestaltung.

Gerade für Gründer ist es wichtig, Immobilien auszuwählen, die den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden.

5. Fazit: § 95 SGB V als Motor der Veränderung – Immobilienmarkt im Wandel

Die Strukturveränderungen durch § 95 SGB V prägen die ambulante Versorgung neu und haben direkten Einfluss auf die Praxisimmobilien in Nürnberg, Fürth und Erlangen. Für Immobilieneigentümer und Ärzte bedeutet dies, sich frühzeitig auf diese Entwicklungen einzustellen und Immobilienangebote sowie Verträge entsprechend anzupassen.

So lässt sich eine zukunftssichere Versorgung gewährleisten – und die Wertigkeit der Praxisimmobilie sichern.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine rechtliche Beratung dar. Für individuelle rechtliche Fragen oder Unterstützung im Zusammenhang mit dem Verkauf einer vermieteten Immobilie wird empfohlen, einen Rechtsanwalt oder eine andere qualifizierte Fachkraft zu Rate zu ziehen.