Bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) sind aus modernen Arztpraxen nicht mehr wegzudenken. Die Geräte sind technisch hochkomplex, medizinisch unverzichtbar – und für Immobilienvermieter eine besondere Herausforderung. Denn die Installation dieser Großgeräte stellt hohe Anforderungen an die Traglast und Statik der Praxisimmobilie.
In diesem Beitrag erfahren Vermieter und Immobilienverwalter in Nürnberg, Fürth und Erlangen, welche statischen Kriterien erfüllt sein müssen, welche Risiken zu beachten sind und wie die Zusammenarbeit mit medizinischen Nutzern und Fachplanern optimal gelingt.
1. Warum Traglast und Statik bei CT/MRT-Geräten so wichtig sind
CT- und MRT-Geräte sind nicht nur groß und schwer – sie erzeugen auch erhebliche Belastungen auf Böden und Gebäude:
Gewicht: Ein MRT-Gerät kann je nach Modell zwischen 3 und 8 Tonnen wiegen, CT-Geräte sind etwas leichter, aber ebenfalls schwer.
Flächenlast: Die Last wird nicht gleichmäßig verteilt, sondern konzentriert sich auf den Fußboden unter dem Gerät.
Vibrationen und Schwingungen: Während des Betriebs erzeugen die Geräte dynamische Kräfte, die auf das Gebäude wirken.
Magnetfelder (MRT): Die starke Magnetkraft erfordert zusätzliche bauliche Sicherheitsmaßnahmen.
Eine falsche Einschätzung der Tragfähigkeit kann zu schwerwiegenden Schäden am Gebäude führen – von Rissen im Estrich bis zur Gefährdung der Statik.
2. Statikprüfung vor der Installation – unverzichtbar
Bevor ein CT- oder MRT-Gerät installiert wird, muss eine detaillierte statische Untersuchung erfolgen:
Bestandsanalyse: Prüfung der vorhandenen Baupläne und Statikberichte.
Bodenproben: Manchmal notwendig, um die Tragfähigkeit des Untergrunds zu beurteilen.
Berechnung der zulässigen Flächenlast: Die vorhandene Tragfähigkeit wird mit den Anforderungen des Geräts verglichen.
Bewertung von dynamischen Lasten: Nicht nur statische, sondern auch Schwingungen und Vibrationen müssen betrachtet werden.
Nur wenn diese Prüfungen positiv ausfallen, kann die Installation erfolgen.
3. Besondere Anforderungen an die Bauweise und Konstruktion
Viele ältere Gebäude in Nürnberg, Fürth und Erlangen sind nicht für die Lasten von Großgeräten ausgelegt. Die Folgen:
Stützbalken und Unterzüge müssen verstärkt werden.
Bodenaufbau wird angepasst: z. B. Betonverstärkungen, spezielle Schwingungsdämpfer.
Eventuelle Einschränkungen bei Raumhöhe und Zugängen müssen beachtet werden, um das Gerät überhaupt an den Aufstellort zu bringen.
Für Neubauten oder Umbauten sind diese Anforderungen von Anfang an einzuplanen – z. B. durch hochbelastbare Decken mit 1.000 kg/m² oder mehr.
4. Zusammenarbeit mit Fachplanern und Geräteherstellern
Die Traglast- und Statikfragen lassen sich nur in enger Abstimmung mit mehreren Parteien klären:
Medizintechnik-Hersteller: Stellen genaue Geräteparameter, Gewicht, Schwerpunkt, Schwingungsdaten.
Statiker: Berechnen die Tragfähigkeit und schlagen bauliche Anpassungen vor.
Architekten und Bauherren: Koordinieren die baulichen Maßnahmen und Genehmigungsverfahren.
Vermieter: Müssen bauliche Anpassungen genehmigen und finanzieren oder Mieterpflichten klar regeln.
Diese Zusammenarbeit sichert einen reibungslosen Ablauf und vermeidet spätere Konflikte.
5. Haftung und Versicherung: Risiken für Vermieter
Die Statik einer Immobilie ist ein Sicherheitsfaktor – Schäden durch Überlastung können teuer werden:
Haftungsrisiken: Kommt es durch Überlastung zu Gebäudeschäden, haftet der Eigentümer ggf. gegenüber Mietern und Dritten.
Versicherungsfragen: Nicht alle Gebäudeversicherungen decken Schäden durch medizinische Großgeräte ab.
Vertragliche Regelungen: Im Mietvertrag sollten Lastenbeschränkungen, Prüfpflichten und Haftungsfragen klar geregelt sein.
Eine sorgfältige Risikoanalyse und Absicherung ist deshalb unerlässlich.
6. Praxisbeispiel Nürnberg: Nachrüstung bei einem MRT
In einem Ärztezentrum in Nürnberg wurde ein MRT-Gerät in einem Bestandsgebäude installiert. Die statische Untersuchung ergab, dass die vorhandene Decke für das Gewicht nicht ausgelegt war. Die Lösung:
Verstärkung der Deckenunterzüge mit Stahlträgern.
Einbau von Schwingungsdämpfern zur Reduzierung von Vibrationen.
Anpassung des Fußbodenaufbaus mit Betonverstärkung.
Das Projekt war zwar kostenintensiv, aber dank frühzeitiger Planung und guter Abstimmung mit dem Vermieter konnte der Mietvertrag zustande kommen und die Praxis erfolgreich eröffnet werden.
Fazit: Traglast & Statik sind Schlüsselfaktoren bei CT/MRT-Standorten
Für Vermieter in Nürnberg, Fürth und Erlangen gilt: Nur wer die statischen Anforderungen und Risiken kennt und professionell angeht, wird Praxisflächen erfolgreich an Betreiber bildgebender Verfahren vermieten können.
Eine frühzeitige Statikprüfung ist Pflicht.
Bauliche Anpassungen sind meist unvermeidbar.
Zusammenarbeit mit Fachplanern und Geräteherstellern sichert den Erfolg.
Vertragliche Absicherungen minimieren Haftungsrisiken.
So entstehen sichere, belastbare Praxisstandorte, die den hohen Anforderungen der modernen Radiologie gerecht werden.