Die Universitäts- und Medizinstadt Erlangen gehört zu den wirtschaftlich stärksten Standorten in Bayern. Sie bietet hervorragende Voraussetzungen für medizinische und therapeutische Dienstleistungen – und damit auch für die erfolgreiche Vermietung von Praxisimmobilien. Doch die Nachfrage ist ebenso anspruchsvoll wie die Mieterstruktur. Wer eine Praxisimmobilie in Erlangen vermieten möchte, sollte daher den Markt genau kennen, die Immobilie richtig positionieren und strukturiert vorgehen.

1. Erlangen als Standort – Gesundheitswirtschaft auf Spitzenniveau

Erlangen hat rund 115.000 Einwohner und zählt zur Metropolregion Nürnberg. Die Stadt ist bekannt für ihre medizinische Infrastruktur, allen voran das Universitätsklinikum Erlangen, zahlreiche medizinische Institute, Forschungseinrichtungen und eine hohe Ärztedichte. Auch Siemens Healthineers und weitere Akteure aus der Medizintechnik und Biotechnologie sind hier ansässig.

Für Praxisimmobilien bedeutet das: Die Stadt bietet nicht nur eine starke medizinische Basisversorgung, sondern ist auch ein attraktiver Standort für Fachärzte, Psychotherapeuten, Heilpraktiker und Therapeuten mit wissenschaftlicher oder forschungsnaher Ausrichtung. Die Nachfrage nach geeigneten Praxisflächen ist vorhanden – die Anforderungen an Lage, Qualität und Funktionalität sind entsprechend hoch.

2. Lageanalyse – was zählt in Erlangen?

Zentral gelegene Praxisräume in der Innenstadt, im Umfeld des Klinikums oder in stark frequentierten Wohnquartieren sind besonders gefragt. Wichtig sind dabei:

• Nähe zu medizinischen Einrichtungen und Apotheken

• Gute Erreichbarkeit mit ÖPNV

• Parkmöglichkeiten für Patienten

• Barrierefreier Zugang

Darüber hinaus können auch gut erreichbare Stadtrandlagen mit hoher Sichtbarkeit und guter Anbindung attraktiv sein, insbesondere für spezialisierte Angebote oder Praxen mit hohem Stammkundenanteil. Die Mikrolage entscheidet: Gibt es Wettbewerber in unmittelbarer Nähe? Besteht eine medizinische Versorgungslücke im Stadtteil? Solche Fragen sind entscheidend für eine erfolgreiche Positionierung.

3. Zustand und Eignung der Immobilie

Praxisflächen müssen funktional, gepflegt und anpassbar sein. Die wichtigste Voraussetzung ist die Möglichkeit zur gewerblichen oder freiberuflichen Nutzung für medizinische bzw. therapeutische Zwecke. Darüber hinaus sollten vorhanden sein:

• Empfangs- und Wartebereiche

• Mindestens ein bis zwei Behandlungsräume

• Personal- und Sozialräume

• Ausreichende Sanitäranlagen (für Personal und Patienten)

• Geeignete Bodenbeläge, Beleuchtung und Schallschutz

• Barrierefreiheit (insbesondere bei Allgemein- und Fachärzten)

Je nach Fachrichtung können zusätzlich besondere Anforderungen bestehen, etwa an Hygiene (Zahnärzte, Dermatologen) oder Technik (Radiologie, HNO). Es lohnt sich, den Zustand der Immobilie vor der Vermietung kritisch zu bewerten und eventuell gezielte Modernisierungen vorzunehmen, um die Vermietungschancen zu erhöhen.

4. Zielgruppendefinition – für wen ist die Immobilie geeignet?

In Erlangen kommen unterschiedliche Mietergruppen in Betracht: niedergelassene Ärzte, Fachärzte, Psychotherapeuten, Heilpraktiker, Ergotherapeuten, Logopäden oder Physiotherapeuten. Auch Start-ups im Bereich Telemedizin oder medizinische Forschungsinstitute sind zunehmend auf der Suche nach geeigneten Flächen.

Je nach Größe, Zuschnitt und Lage der Immobilie sollte vorab definiert werden, welche Zielgruppe am besten passt. Diese Entscheidung wirkt sich nicht nur auf das Marketing, sondern auch auf die Vertragsgestaltung und eventuelle Umbauten aus.

5. Mietpreis und Vertragsgestaltung

Die Mietpreise für Praxisflächen in Erlangen sind im bayernweiten Vergleich hoch – nicht zuletzt wegen der starken Wirtschaftskraft und dem begrenzten Flächenangebot. Umso wichtiger ist eine realistische und marktgerechte Preisgestaltung. Neben der Kaltmiete sollten auch die Nebenkosten, Umbaukosten oder eventuelle Beteiligungen an Investitionen berücksichtigt werden.

Ein individueller Mietvertrag ist unerlässlich. Er sollte folgende Punkte klar regeln:

• Nutzungszweck (medizinisch, therapeutisch)

• Laufzeit und Kündigungsfristen

• Regelungen zu baulichen Veränderungen

• Instandhaltungs- und Renovierungspflichten

• Regelungen zur Betriebskostenabrechnung

Langfristige Verträge mit zuverlässigen Mietern sichern dem Eigentümer eine stabile Einnahmebasis – bei gleichzeitiger Reduzierung von Leerstandsrisiken.

6. Professionelle Vermarktung – gezielte Ansprache ist entscheidend

Die Vermarktung von Praxisimmobilien sollte zielgerichtet erfolgen. Allgemeine Immobilienportale können ein Einstieg sein, bringen aber meist Streuverluste mit sich. Effektiver ist die direkte Ansprache über:

• Fachportale für Ärzte und Therapeuten

• Medizinische Fachverbände und Kammern

• Netzwerke rund um das Universitätsklinikum Erlangen

• Regionale Makler mit Spezialisierung auf Gesundheitsimmobilien

• Persönliche Kontakte in die Branche

Ein professionell gestaltetes Exposé mit Fotos, Grundrissen und detaillierten Informationen zur Immobilie ist unerlässlich. Auch Infrastruktur, Parkplätze, Genehmigungslage und technische Ausstattung sollten transparent dargestellt werden.

7. Besichtigungen und Abschluss – Klarheit schaffen

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend für erfolgreiche Besichtigungstermine. Die Immobilie sollte aufgeräumt, sauber und gut belichtet sein. Interessenten legen großen Wert auf:

• Umbauflexibilität

• Genehmigungslage für medizinische Nutzung

• Verfügbarkeit technischer Anschlüsse

• Transparenz bei Nebenkosten

Beim Vertragsabschluss empfiehlt sich rechtlicher Beistand – insbesondere, wenn langfristige Bindungen oder branchenspezifische Sonderregelungen vereinbart werden sollen.

Fazit

Erlangen bietet ein hochwertiges, medizinisch geprägtes Umfeld, das ideale Voraussetzungen für Praxisvermietungen schafft. Die Nachfrage ist da – aber sie trifft auf einen anspruchsvollen Markt. Wer seine Praxisimmobilie vermieten möchte, sollte die Lagevorteile gezielt nutzen, den Zustand objektiv bewerten, den richtigen Mietpreis ansetzen und professionell vermarkten. Mit einer klaren Strategie lassen sich nicht nur Leerstände vermeiden, sondern auch langfristig stabile und lukrative Mietverhältnisse aufbauen.

Wenn Sie eine Praxisimmobilie in Erlangen vermieten möchten, unterstütze ich Sie gern mit einer objektiven Marktanalyse und individueller Beratung.