Die Neuvermietung einer Praxisfläche ist eine Chance – aber auch eine Herausforderung. Gerade in der Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen, wo der medizinische Sektor stark wächst, ist die Nachfrage nach Praxisräumen hoch. Doch nicht jeder Mieter passt zu jeder Fläche. Wer als Eigentümer langfristig stabile Erträge und eine werthaltige Nutzung sichern will, sollte sich nicht mit dem Erstbesten zufriedengeben, sondern gezielt nach Top-Mietern suchen: Ärztinnen, Ärzte oder Therapeuten mit solider Praxisstrategie, wirtschaftlicher Stabilität und nachhaltigem Bedarf.
Wie aber findet man solche Mieter? Und wie überzeugt man sie, sich für genau diese Fläche zu entscheiden? Die Antwort liegt in einer Kombination aus gezielter Positionierung, professioneller Vorbereitung und einem klaren Verständnis für die Bedürfnisse medizinischer Nutzer.
Hier sind die wichtigsten Schritte.
1. Die richtige Zielgruppe definieren – Welche Praxis passt zur Fläche?
Nicht jede Praxis passt zu jeder Immobilie. Bevor ein Exposé erstellt oder ein Makler eingeschaltet wird, sollte man genau überlegen: Für welche Fachrichtung ist die Fläche besonders geeignet? Welche Nutzungen lassen sich am Standort wirtschaftlich und funktional darstellen?
Beispielhafte Überlegungen:
Ist die Fläche ebenerdig mit guter Sichtbarkeit? → Ideal für Hausärzte, Gynäkologen, Kinderärzte
Liegt sie ruhig, mit viel Raum für Behandlung? → Passend für Psychotherapeuten oder Fachärzte
Gibt es viele Stellplätze oder gute ÖPNV-Anbindung? → Attraktiv für Fachrichtungen mit hohem Patientenaufkommen
Besteht Barrierefreiheit? → Essenziell für Orthopäden, Urologen, Internisten
Tipp:
Wer seine Fläche klar für eine Zielgruppe positioniert, spricht gezielter an – und wird attraktiver für genau die Mieter, die langfristig passen.
2. Objekt professionell vorbereiten – Top-Mieter erwarten Qualität
Top-Mieter sind wählerisch – zu Recht. Sie investieren hohe Summen in Ausstattung, Technik und Personal und wollen sich auf einen professionellen Vermieter verlassen können. Je besser der Zustand und die Präsentation der Fläche, desto größer die Chance, einen hochwertigen Mieter zu gewinnen.
Was zählt:
Grundrisse aktuell und leserlich aufbereitet
Technische Daten: IT-Infrastruktur, Stromversorgung, Raumhöhe, Leitungen
Hygienische Standards und barrierefreier Zugang dokumentiert
Saubere und gepflegte Übergabeflächen (kein “Rohbau-Look”)
Aussagekräftige Fotos – hell, hochwertig, professionell
Ein Top-Mieter will nicht “irgendwo reinziehen” – er will sehen, dass der Eigentümer auf Augenhöhe agiert.
3. Netzwerk nutzen – wo medizinische Mieter wirklich suchen
Anders als klassische Gewerbemieter suchen Ärzte und Therapeuten oft nicht über Immobilienportale. Stattdessen läuft viel über persönliche Kontakte, Branchenportale oder spezialisierte Vermittler.
Erfolgreiche Kanäle:
Kooperation mit Maklern, die auf medizinische Nutzungen spezialisiert sind
Inserate auf Plattformen für Ärzte (z. B. ärztliche Berufsverbände, Praxisbörsen)
Ansprache von Klinikärzten, die sich niederlassen wollen (z. B. über Kontakte in Erlangen)
Praxisabgeber-Netzwerke nutzen (Nachfolgeregelungen im Blick behalten)
Kontakte zu Steuerberatern, Medizintechnikern oder Apothekern nutzen
Besonders wertvoll:
In Nürnberg, Fürth und Erlangen gibt es zahlreiche Ärzte- und Gesundheitsnetzwerke – wer sich dort bekannt macht, wird schnell weiterempfohlen.
4. Mit klaren Argumenten überzeugen – was Ärzte wirklich interessiert
Ärzte und Therapeuten entscheiden selten spontan. Sie prüfen sorgfältig – nicht nur die Miete, sondern auch langfristige Perspektiven. Wer überzeugen will, sollte ihre Sprache sprechen.
Diese Punkte gehören in jede gute Präsentation:
Patientenzahl im Umkreis / Einzugsgebiet (z. B. Wohnviertel mit Versorgungslücke)
Wettbewerbssituation (Welche Fachrichtungen sind in der Umgebung bereits vorhanden?)
Ausbaupotenziale: Was ist bereits vorhanden, was kann angepasst werden?
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Miete, Nebenkosten, Vertragslaufzeit, Optionen
Zusammenarbeit mit Apotheken, Pflegeeinrichtungen oder anderen Fachrichtungen in der Nähe
Noch besser:
Wenn bereits ein Gesundheitskonzept für das Gebäude oder den Standort besteht (z. B. Gesundheitszentrum, Ärztehaus), sollte das aktiv kommuniziert werden – das schafft Vertrauen.
5. Flexibilität zeigen – aber professionell bleiben
Top-Mieter haben konkrete Vorstellungen. Wer erfolgreich vermieten will, sollte offen für Anpassungen sein – aber zugleich mit klaren Rahmenbedingungen arbeiten.
Kluge Eigentümer bieten:
Ausbau im Dialog: z. B. Mietzuschuss, mietfreier Zeitraum oder Ausbaukostenbeteiligung
Faire, transparente Verträge mit langfristiger Bindung und klarer Regelung von Rechten und Pflichten
Option auf zusätzliche Flächen bei Wachstum
Unterstützung bei Genehmigungen (z. B. Nutzungsänderung, Bauamt, Gesundheitsamt)
Wichtig:
Nicht alles ist verhandelbar – aber alles sollte professionell kommuniziert werden. So entsteht das nötige Vertrauen für eine langfristige Zusammenarbeit.
Fazit: Qualität zieht Qualität an
Die Neuvermietung von Praxisflächen ist mehr als eine schnelle Vertragsunterzeichnung – sie ist ein strategischer Schritt zur Wertsteigerung Ihrer Immobilie. Wer in der Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen Top-Mieter gewinnen will, muss sich als professioneller, zuverlässiger und medizinisch denkender Vermieter präsentieren.
Mit der richtigen Vorbereitung, einer klaren Zielgruppenstrategie und der Bereitschaft, auf Augenhöhe mit ärztlichen Mietern zu kommunizieren, wird aus leerstehenden Flächen eine gefragte Adresse für die Gesundheitsversorgung von morgen.
Denn wer Top-Mieter will, muss selbst ein Top-Vermieter sein.