Die Entscheidung, sich als Augenarzt mit einer eigenen Praxis niederzulassen, ist ein bedeutender Schritt – medizinisch, unternehmerisch und persönlich. Neben medizinischer Kompetenz und unternehmerischem Geschick ist die Wahl der richtigen Praxisimmobilie von zentraler Bedeutung. Wer als Facharzt für Augenheilkunde in der Region Nürnberg, Fürth oder Erlangen eine geeignete Praxis mietet, legt damit den Grundstein für langfristigen Erfolg.
Doch worauf kommt es wirklich an? Welche Stadtteile bieten Potenzial? Welche Anforderungen muss eine Praxisimmobilie erfüllen? Und wie lässt sich die Suche strategisch angehen? Dieser Beitrag liefert Antworten – präzise, praxisnah und auf die Bedürfnisse von Augenärzten zugeschnitten.
Die Region im Überblick: Demografischer Wandel und medizinischer Bedarf
Die Metropolregion Nürnberg zählt zu den wirtschaftlich stärksten Ballungszentren in Süddeutschland. Die Bevölkerung wächst stetig, die Städte verdichten sich, neue Wohngebiete entstehen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an augenärztlicher Versorgung – insbesondere im Bereich der Altersmedizin, bei chronischen Augenkrankheiten wie Glaukom und Makuladegeneration, aber auch bei Kinderaugenheilkunde und refraktiver Diagnostik.
Viele bestehende Praxen in der Region sind überlastet oder arbeiten mit langen Wartezeiten. Das eröffnet Chancen – besonders für Fachärzte, die gezielt Standorte mit Versorgungslücken identifizieren und moderne, patientenorientierte Praxiskonzepte umsetzen.
Nürnberg: Stadtteile mit Perspektive für Augenärzte
Langwasser
Einwohnerstarker Stadtteil im Südosten Nürnbergs mit über 30.000 Menschen, viele davon im Rentenalter. Nur wenige augenärztliche Praxen, lange Wartezeiten bei Fachärzten. Gute Erreichbarkeit mit der U1, viele Parkmöglichkeiten. Hier besteht Bedarf an wohnortnaher Grundversorgung, insbesondere im Bereich Altersaugenheilkunde.
Zerzabelshof (Zabo)
Beliebtes Wohnviertel mit hoher Kaufkraft und vielen älteren Patienten, die Wert auf komfortable, wohnortnahe Versorgung legen. Die augenärztliche Dichte ist gering. Ideal für Fachärzte mit einem breiten Spektrum von konservativer Behandlung bis hin zu kleineren ambulanten Eingriffen (z. B. intravitreale Injektionen).
St. Leonhard / Schweinau
Sozial durchmischter Stadtteil mit hoher Bevölkerungsdichte. Guter Standort für eine allgemein-augenärztliche Praxis mit Fokus auf niederschwellige Versorgung. Bedarf an Diagnostik und Therapie chronischer Krankheitsbilder. Auch Kinder- und Jugendaugenheilkunde könnte hier gut funktionieren.
Thon / Wetzendorf
Wachsende Neubaugebiete mit jungen Familien. Derzeit unterversorgt mit augenärztlichen Angeboten, besonders im Bereich Kinderheilkunde und Vorsorge. Potenzial für moderne Praxen mit digitalem Schwerpunkt und großzügigen Räumen.
Gostenhof / Muggenhof
Junges, kreatives Viertel mit vielen Akademikern, Freiberuflern und digitalaffinen Haushalten. Gute Erreichbarkeit, zentrale Lage. Optimal für innovative Praxiskonzepte, auch mit privatärztlichem Anteil (z. B. Screening, Vorsorge, Sehanalyse).
Fürth: Bedarf decken, Chancen nutzen
Innenstadt Fürth
Zentral, lebendig, gut angebunden. Hier lassen sich Praxen mit hoher Sichtbarkeit und Laufkundschaft etablieren. Ideal für ein breites augenärztliches Spektrum – von der Standardsprechstunde bis hin zu privatärztlichen Leistungen.
Südstadt Fürth
Dynamisch wachsendes Wohngebiet, viele Neubauten, zahlreiche junge Familien. Versorgungslücke bei kinderaugenärztlichen Angeboten und funktioneller Sehschulung. Wer hier früh einsteigt, kann sich einen festen Patientenstamm aufbauen.
Hardhöhe
Ruhiges Wohngebiet mit überdurchschnittlich vielen älteren Einwohnern. Hoher Bedarf an regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle, Makulatherapie und konservierender Behandlung. Ideal für einen klassischen Standort mit barrierefreiem Zugang.
Dambach
Ländlich geprägter Stadtteil am südwestlichen Rand von Fürth. Wenig augenärztliche Versorgung in unmittelbarer Nähe. Guter Standort für eine familiär geführte Praxis mit Schwerpunkt Grundversorgung und individueller Betreuung.
Erlangen: Universitätsstadt mit besonderer Dynamik
Büchenbach
Großes Neubaugebiet im Westen Erlangens mit Tausenden neuen Einwohnern. Aktuell kaum augenärztliche Präsenz. Besonders junge Familien und Berufstätige ziehen hierher – ideale Zielgruppe für eine moderne Praxis mit erweiterten Sprechzeiten.
Alterlangen
Etablierter Stadtteil mit hohem Wohnkomfort und stabiler Bevölkerung. Guter Standort für klassische augenärztliche Leistungen – von der Brillenglasbestimmung bis zur Glaukomdiagnostik.
Innenstadt Erlangen
Direkte Nähe zur Universität, hohe Dichte an Akademikern, viele privatversicherte Patienten. Optimal für Fachärzte mit Spezialisierung (z. B. Netzhautdiagnostik, refraktive Diagnostik, IVOMs). Attraktiv auch für MVZ-Standorte oder Zweigpraxen.
Tennenlohe
Wachsender Stadtteil mit guter Anbindung nach Nürnberg und in den Landkreis Erlangen-Höchstadt. Kaum augenärztliche Versorgung. Eignet sich besonders für einen Einstieg mit langfristiger Perspektive.
Anforderungen an die Praxisimmobilie
Flächenbedarf und Raumaufteilung
Eine augenärztliche Praxis benötigt – je nach Leistungsangebot – eine Fläche zwischen 120 und 200 Quadratmetern. Wichtig sind:
Empfang mit Wartebereich
Mindestens zwei Untersuchungszimmer
Diagnostikraum (z. B. für OCT, Gesichtsfeld, Funduskamera)
ggf. Eingriffsraum (für IVOMs oder kleinere Operationen)
Technikraum
Personalräume, WC für Patienten und Mitarbeiter
Lager und Büro
Technische Voraussetzungen
Leistungsstarke Stromanschlüsse (für Geräte wie Spaltlampen, Funduskamera, OCT etc.)
Klimatisierung und optimale Lichtverhältnisse
Abschirmung und Sichtschutz in Untersuchungsbereichen
Barrierefreier Zugang (Pflicht bei Kassenzulassung)
Aufzugsanbindung bei Praxen in oberen Etagen
Rechtliches und Bauliches
Gewerbliche Nutzung muss erlaubt sein
Eventuelle Nutzungsänderung genehmigen lassen (z. B. bei früherer Wohnnutzung)
Röntgeneinrichtungen (z. B. Orbita-Röntgen) müssen genehmigt werden
Hygienekonzept nach aktuellen Vorgaben
Gute Erreichbarkeit mit ÖPNV oder Pkw
Strategisches Vorgehen bei der Standortwahl
1. Einzugsgebiet und Nachfrage analysieren
Vor der Entscheidung für ein Objekt sollte geprüft werden:
Wie viele Augenärzte gibt es im Umkreis von 1 bis 3 km?
Welche Altersstruktur dominiert im Stadtteil?
Gibt es Pflegeeinrichtungen, Kitas oder Schulen in der Nähe?
Wie ist die Anbindung mit Bus, Bahn und Auto?
2. Objekt gezielt auswählen
Ehemalige Arztpraxen oder Apotheken eignen sich oft gut
Gewerbeflächen in Ärztehäusern oder Gesundheitszentren bringen Synergien
Erdgeschosslagen sind ideal – nicht nur wegen Barrierefreiheit, sondern auch wegen Sichtbarkeit
3. Mietvertrag professionell verhandeln
Nutzungszweck eindeutig definieren (z. B. augenärztliche Tätigkeit inkl. Röntgen, IVOM)
Regelungen zu Umbaukosten und Rückbaupflichten schriftlich festhalten
Laufzeit von mindestens 10 Jahren mit Verlängerungsoption vereinbaren
Sonderkündigungsrechte (z. B. bei Verlust der Zulassung) berücksichtigen
Fazit: Wer heute klug mietet, sichert sich die Patienten von morgen
Die Nachfrage nach augenärztlicher Versorgung wächst – in Nürnberg, Fürth und Erlangen gleichermaßen. Während zentrale Lagen oft überversorgt sind, bieten Stadtrandgebiete, Neubauareale und sozial durchmischte Viertel echte Chancen für Fachärzte mit Weitblick.
Wer frühzeitig in eine passende Praxisimmobilie investiert, sorgfältig plant und sich baulich sowie technisch optimal aufstellt, kann sich als Augenarzt erfolgreich etablieren – wirtschaftlich stabil, patientennah und mit nachhaltiger Perspektive.
Wenn Sie eine Praxisimmobilie in der Region suchen oder Fragen zu Standortwahl, Umbau oder Mietvertrag haben, unterstütze ich Sie gerne persönlich. Der richtige Standort ist kein Zufall – sondern das Ergebnis guter Planung.