Die Niederlassung als Orthopäde ist ein bedeutender Schritt – sowohl medizinisch als auch wirtschaftlich. Insbesondere in der Metropolregion Nürnberg mit den Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen bieten sich vielfältige Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen bei der Anmietung geeigneter Praxisimmobilien. Die Wahl des richtigen Standorts entscheidet über Reichweite, Patientenzugang, Spezialisierungsmöglichkeiten und langfristige Rentabilität.
Warum diese Region für Orthopäden besonders attraktiv ist
Die Metropolregion Nürnberg zählt zu den wirtschaftsstärksten Gebieten Süddeutschlands. Der demografische Wandel, der Trend zur Spezialisierung sowie die hohe sportliche Aktivität in der Region sorgen für eine stabile Nachfrage orthopädischer Leistungen – von Gelenksprechstunden über Sportorthopädie bis hin zu operativen Eingriffen in Kooperation mit Kliniken. Die ärztliche Versorgung ist gut ausgebaut, dennoch gibt es Versorgungslücken in bestimmten Stadtteilen und Spezialbereichen.
Nürnberg: Patientenströme gezielt nutzen
Mit rund 550.000 Einwohnern ist Nürnberg das Zentrum der Region. Für Orthopäden besonders interessant: die hohe Bevölkerungsdichte, ein stark ausgebautes medizinisches Netzwerk und viele potenzielle Kooperationspartner im Bereich ambulanter und stationärer Versorgung.
Geeignete Stadtteile in Nürnberg:
St. Johannis
Der Stadtteil nördlich der Altstadt überzeugt mit der Nähe zum Klinikum Nürnberg Nord in der Prof.-Ernst-Nathan-Straße. In der Umgebung der Pirckheimerstraße und der Wiesentalstraße haben sich bereits zahlreiche medizinische Dienstleister etabliert. Die Infrastruktur mit Parkplätzen und öffentlicher Anbindung (Straßenbahnlinie 6 und Buslinie 34) ist hervorragend.
Gostenhof
Ein urbanes, aufstrebendes Viertel mit kreativer Szene, gut erreichbar durch die U-Bahnstation „Gostenhof“ (Linie U1). Hier entstehen vermehrt moderne Praxisflächen in revitalisierten Altbauten. Besonders für Orthopäden mit privatärztlichem oder sportorthopädischem Schwerpunkt eine interessante Lage.
Mögeldorf und Laufamholz
Diese östlich gelegenen Stadtteile zeichnen sich durch hohe Wohnqualität und eine einkommensstarke Bevölkerung aus. Der Bedarf an konservativer Orthopädie, Osteopathie oder ganzheitlichen Behandlungsansätzen ist hier besonders hoch. Gleichzeitig ist die ärztliche Versorgung noch vergleichsweise dünn.
Langwasser
Südöstlich der Innenstadt, mit vielen Sportvereinen, Schulen und Einrichtungen wie der ARENA NÜRNBERGER VERSICHERUNG. Durch die U-Bahnlinie U1 (Haltestellen „Langwasser Mitte“ und „Gemeinschaftshaus“) sowie große Parkplätze ist eine gute Erreichbarkeit gewährleistet. Eine sportorthopädisch ausgerichtete Praxis kann hier gezielt auf aktive Bevölkerungsgruppen eingehen.
Zusätzliche Vorteile Nürnbergs:
Kliniken mit OP-Infrastruktur, z. B. Klinik Hallerwiese und Krankenhaus Martha-Maria
Große Zahl an Berufspendlern = hoher Bedarf an funktioneller Orthopädie
Ausgereifte Praxisnetzwerke und starke Patientenbindung
Fürth: Kompakter Markt mit Wachstumspotenzial
Fürth ist die kleinere Nachbarstadt Nürnbergs mit ca. 130.000 Einwohnern, entwickelt sich aber dynamisch – sowohl wirtschaftlich als auch demografisch. Der Markt ist kompakter, die Konkurrenz geringer, was gezielte Positionierungen erleichtert.
Interessante Standorte für Orthopäden in Fürth:
Innenstadt – Grüner Markt, Hirschenstraße
Zentrale Lage mit hoher Frequenz, guter Sichtbarkeit und starker Fußgängerpräsenz. Die Praxisräume befinden sich hier häufig in sanierten Altbauten oder in gemischt genutzten Geschäftsgebäuden. Die Nähe zu Apotheken und Sanitätshäusern wirkt unterstützend.
Südstadt – Flößaustraße, Schwabacher Straße
In unmittelbarer Nähe zum Fürther Hauptbahnhof (U1 und Regionalverkehr), ideal für Berufspendler und Patienten aus dem Umland. Hier ist bereits ein Netzwerk von Allgemeinmedizinern, Internisten und Physiotherapeuten aktiv, das Raum für Kooperation bietet.
Stadeln & Vach
Beide Stadtteile im Norden von Fürth profitieren vom Zuzug junger Familien und neuer Wohngebiete. Durch die Nähe zur Bundesstraße B8 sind sie auch aus Erlangen und dem Knoblauchsland gut erreichbar. Die medizinische Grundversorgung ist vorhanden – eine orthopädische Fachpraxis kann hier eine Lücke schließen.
Besonderheiten Fürths:
Mietpreise für Praxisräume im Schnitt günstiger als in Nürnberg (11–16 €/m²)
Nähe zum Klinikum Fürth in der Adam-Klein-Straße – wichtig für OP-nahe Leistungen
Zunehmende Nachfrage nach schmerztherapeutischen und gelenkerhaltenden Angeboten
Erlangen: Medizinische Exzellenz im akademischen Umfeld
Mit etwa 115.000 Einwohnern, zahlreichen Technologieunternehmen und der Universität Erlangen-Nürnberg ist Erlangen eine Stadt mit anspruchsvollem medizinischem Umfeld. Das Universitätsklinikum in der Krankenhausstraße ist ein Zentrum für High-End-Medizin, was auch niedergelassene Fachärzte in der Umgebung aufwertet.
Empfohlene Lagen in Erlangen:
Innenstadt – Nürnberger Straße, Hugenottenplatz
Zentral, verkehrsgünstig und stark frequentiert. Direkt an der Busachse und fußläufig vom Bahnhof erreichbar. Die Nähe zur Uniklinik sorgt für eine hohe Zuweiserquote, jedoch ist der Wettbewerbsdruck ebenfalls hoch.
Büchenbach – Zeppelinstraße, Kurt-Schumacher-Straße
Wachsende Wohngebiete mit vielen Familien, aktiven Senioren und Freizeitangeboten. Weniger Konkurrenz, aber große Nachfrage – ideal für konservative und sportmedizinische Schwerpunkte.
Tennenlohe
Gewerbegebiet mit vielen Unternehmen, direkter Autobahnanschluss (A3) und kurzer Weg nach Nürnberg. Eine orthopädische Praxis mit Fokus auf betriebsmedizinische Versorgung, funktionelle Diagnostik oder schnelle Terminverfügbarkeit kann hier punkten.
Vorteile Erlangens:
Nähe zu Forschung und klinischer Lehre
Gut situierte, gesundheitsbewusste Patientenschaft
Möglichkeit zur Einbindung in interdisziplinäre Projekte und Studien
Vorgehensweise bei der Standortwahl und Immobiliensuche
1. Standortanalyse:
Definieren Sie Ihr Zielklientel: Berufstätige, Senioren, Sportler oder Selbstzahler? Entsprechend sollten Sie Stadtteile auswählen, in denen sich diese Zielgruppen konzentrieren.
2. Umfeldrecherche:
Welche Fachkollegen sind bereits aktiv? Wo besteht noch medizinischer Bedarf? Prüfen Sie, ob Kooperationen möglich sind oder ob direkte Konkurrenz besteht. Nutzen Sie Google Maps, Branchenverzeichnisse oder persönliche Besichtigungen.
3. Raumplanung und Ausstattung:
Für eine orthopädische Praxis sind 120 bis 200 m² realistisch. Denken Sie an Behandlungsräume, Wartebereich, WC, ggf. Röntgen, Stoßwellentherapie oder kleine Eingriffe. Ein separater Bereich für physikalische Therapie oder Taping kann sinnvoll sein.
4. Immobiliensuche:
Nutzen Sie spezialisierte Makler, sprechen Sie direkt mit Hausverwaltungen oder Ärztenetzwerken. Gute Adressen sind z. B.:
Ärztehaus Südstadt Nürnberg (Pillenreuther Straße)
Gesundheitszentrum Fürth (Friedrichstraße)
Ärztezentrum Erlangen-Büchenbach (Zeppelinstraße)
5. Vertragsprüfung und bauliche Eignung:
Legen Sie Wert auf:
Mietvertragslaufzeit mindestens 5–10 Jahre mit Verlängerungsoption
Umbau- und Gestaltungsrechte
Regelungen zur Nebenkostenabrechnung
Tragfähigkeit der Böden, Hygienebestimmungen, Aufzüge, barrierefreier Zugang
Parkmöglichkeiten für Patienten
Fazit: Erfolgreich mieten – mit Blick auf Standort, Konzept und Zukunft
Die Region Nürnberg–Fürth–Erlangen bietet Orthopäden ein ideales Umfeld für eine wirtschaftlich tragfähige und medizinisch hochwertige Praxisführung. Entscheidend ist, frühzeitig einen klaren Plan zu entwickeln und strategisch zu handeln:
Wählen Sie einen Standort mit Potenzial, aber ohne Überversorgung.
Analysieren Sie Ihren Bedarf an Fläche, Technik und Kooperationspartnern.
Gehen Sie bei Mietvertragsverhandlungen und Umbauplanung strukturiert vor.
Wer klug auswählt, langfristig plant und sein Angebot auf die örtlichen Gegebenheiten abstimmt, sichert sich nicht nur eine starke Patientenbindung, sondern auch einen stabilen wirtschaftlichen Erfolg.